Sie befinden sich hier: Home/BZH
on Tour/Reiseberichte/Bébbos
letzte Reise in die Bretagne...
|
|
|
|
|
|
Bébbos letzte Reise in die Bretagne...
...als Urlauber!
|
|
|
|
|
|
|
Ein letztes Mal wollte Bébbo nach
einem Konzert von bretonischen Künstlern in der Champagne zu einem Urlaub
in die Bretagne aufbrechen. Wenn er das nächste Mal die Silhouette von Mont
St. Michel erblickte, wollte er für immer bleiben. Eindrucksvoll und sehr
persönlich hat Bébbo seine Erlebnisse und Eindrücke in einem
Reisebericht für uns zusammengefaßt. Viel Spaß beim lesen wünscht
das Team vom Bretagneportal.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
ETAPPE 1
ab: DA-Eberstadt, 24.5./gegen 19h (KM 000)
an: Givry-en-Argonne 24./25.5, ca. 24h (KM 361)
Reibungslose Bummelfahrt. In Sainte Menehould Péage verlassen. Nach wenigen
Kilometern kleiner Parkplatz vor Givry, von der kaum befahrenen Straße durch
eine Hecke getrennt. Vollmond. Viele Sterne. Dezentes nächtliches Vogelzwitschern,
in das sich möglicherweise bald mein engelsgleiches Schnarchen harmonisch
einfügte.
Keine besonderen Vorkommnisse...aber diese sollten bald folgen.
-------
ETAPPE 2
ab: Givry-en-Argonne 25.5, 13h10 (KM 361)
an: bei l'Aigle, 26.5./gegen 7h (Km 849)
Lange gepennt. Sitze gerade beim Frühstück,
als um halb 12 Ankou anruft und mich zum Mittagessen mit seiner Familie sowie
Udo, Karin, Hanna, Josie, Sylvian, Alain, Alain etc. einlädt: Die Woge der
Gastfreundschaft brandet heran! Schweren Herzens und schlechten Gewissens muß
ich absagen (die Hunderunde steht noch aus; das Womo muß gründlich
aufgeräumt werden nachdem ich bei meiner vorzeitigen Abreise meinen ganzen
Plunder einfach nur reingeschmissen hatte; diverse Erledigungen ...). Ich sollte
ihn aber anrufen, wenn ich in Châlons angekommen sei. D'accord.
Nachmittags auf einem Hügel gekocht, gefuttert und geduscht, den blauen Himmel
mit den in steifer Brise dahinsegelnden Kumuluswolken sowie den Blick auf Châlons
und den zugehörigen Friedhof genossen. Die Gitarre gestimmt - vielleicht
böte sich ja eine Gelegenheit ... Vor der ersten Intonation: die Gewißheit
eines Fiaskos angesichts fünfmonatiger schöpferischer Pause. Die Zeit
wird knapp, also drei Stücke auswählen, und diese nur kurz anspielen:
klappt wider Erwarten vorzüglich, und mit einem tiefen Gefühl der Unbesiegbarkeit
fahre ich zum Carrefour von Châlons.
Nach les courses Ankou angerufen. Um mir die Sucherei zu ersparen, kommt er extra
zum Carrefour-Parking gefahren. Eine knappe, herzliche Begrüßung als
würden uns schon Jahre der Freundschaft verbinden, die keines gekünstelten
Wiedersehens-Szenarios bedarf - und wir gelangen, ich dicht seinem Auto folgend,
zum Haus seiner Mutter "pour boire quellquechose" bevor es losgehen
sollte.
Im Wintergarten steht noch die lange, blau gedeckte Tafel des Mittagsbanketts.
Alle Reste des Genusses und der Völlerei wurden bereits sorgsam beseitigt.
Aber es schwingt etwas nach, was mir, mehr noch als Udos berechtigter Lobgesang
auf Madame Tollittes Kochkünste, einen Eindruck dessen vermittelt, was ich
verpaßt habe - weil ich mal wieder Belangloses
für unumgänglich hielt. -
Ankou stellt mir seine Frau vor, seine Mutter, seine Tochter, seine Schwestern
- kein Brimborium wie hierzulande! - man
plaudert ein bißchen: und gehört dazu - voila!
La Soiré Bretonne!
Wiedersehen mit Gaby und Matthias sowie Hanna und Udo. Kennenlernen von Karin,
Josie, Kerstin, Elmar, Turtle-Flo, Sylvian, Alain und Alain und und und ...
Bescheidene Akustik, die Sonne knallt durchs Glasdach - aber eine herrliche Atmosphäre
freundschaftlichen Miteinanders! Tolle
Musik, Reigentänze, Udo macht auf der Bühne als Möwe die Flatter,
und der Cidre fließt in Strömen. Mir Zittern jedesmal beim Ein- und
Nachschenken die Hände, so zieht mich hier alles in seinen Bann!
(Zu schreiben gäb's hierzu noch jede Menge, aber ich muß mich kurz
fassen, denn die Nacht ist noch lange nicht zu Ende.)
Die Zeit vergeht wie im Fluge, und nach einer Fotosession schweben wir wieder
zum Manoir Tollitte. Schwuppdiwupp füllt sich der Zaubertisch mit Delikatessen.
Um so schwerer fällt der Abschied. Während mein linker Fuß noch
zu "La Jument de Michao" tanzt, trippelt der andere schon ungeduldig
auf dem Gaspedal. Will ja heute nacht noch an Paris vorbei (ca. 180 Km). Und Turtle-Flo
macht mir das allerschönste Abschiedsgeschenk: Als wir vor Kurzem noch im
Chat ob meiner Behauptung, keine Französin bzw. kein Franzose könne
jemals meinen Perso-Vornamen "Horst-Jürgen" richtig aussprechen,
herumalberten, konnte ich ja nicht wissen, daß Turtle-Flo heimlich (oder
mit Udo?) üben würde. Bin schon fast zur Tür draußen, als
es aus ihr herausplatzt:"HORST-JÜRGEN" - absolut korrekt und akzentfrei!
Ankou will mich zur Hauptstraße lotsen. Merci, mais pas de probleme, die
finde ich schon. Und ich finde sie auch - aber nach welchen Irrwegen! Kaum aus
Chalons draußen, kommt die Müdigkeit. Umkehren oder schaff ich's noch
bis zu beiden Seen Champaubert (ca. 40 Km)? (Du willst heute nacht noch an Paris
vorbei!) Ortseingang Champaubert: links abbiegen? (Du willst heute nacht noch
an Paris vorbei!) also weiter.
Die Straße führt kerzengrade mit leichter Steigung bergan. Lichthupe
direkt hinter mir, und wieder, und wieder. Nein, mein Schatz*, ich fahr' jetzt
nicht schneller und auch nicht langsamer. Lichthupe, Lichthupe, Lichthupe. Du
Schnuckiputzi*, warte doch bis wir über die Kuppe sind. Kerzengerade bergab,
und es lichthupt hinter mir ohne Unterlaß. Na, mon chérie*, jetzt
kannst doch, drück aufs Gas! Aber er drückt nur auf die Lichthupe, in
einem fort.
In einer leichten Linkskurve erkenne ich das Auto im Außenspiegel: oh, da
blinkt's ja auch blau, vielleicht sollte ich besser mal anhalten. Kaum die Scheibe
runtergeleiert, blitzt gleißend eine Taschenlampe vor meiner Nase auf. "Vos
papiers!" schnaubt es mich wütend an. Als ich mich zum Handschuhfach
beuge, flammt mir von der anderen Seite ein zweiter Lichtkegel entgegen, so daß
ich zurückschrecke. "Doucement, doucement, vos papiers!" Ich frage
kleinlaut, ob ich etwas verkehrt gemacht hätte; er merkt, daß ich französisch
spreche und brüllt: "Pourquoi vous n'avez pas s'arret?!" Und ich
wähle von allen Antwortmöglichkeiten die dämlichste: "Mais,
j'ai m'arret, n'est-ce pas?" Ihm verschlägt's die Sprache, und gleich
wird er explodieren. Doch nicht. Er geht zum Blinkeauto, kommt bald wieder, gibt
mir die Papiere und fragt, wo ich hin will. "En Bretagne." - "Bonnes
vacances."
Weiter gen Paris. Kurz vor der Metropole kenne ich noch ein ruhiges Plätzchen
an eine Marne-Schleuse, denn Paris müßte ich mir jetzt eigentlich nicht
mehr geben. (Du willst heute nacht noch an Paris vorbei!) An der Porte-de-Pantin
fahre ich, wie immer, auf den Priphrique Nord. Jetzt muß ich Paris halb
umrunden und Richtung Versailles abbiegen. Am Hinweisschild Paris-Bercy merke
ich, daß ich ihn mittlerweile zu Dreiviertel umrundet habe. Haben diese
Sweethearts* die Beschilderung geändert oder die Verkehrsführung oder
beides? Das Versailles-Schild stand nicht mehr da, wo es immer stand. Noch ne
dreiviertel Ehrenrunde, und siehe da: "VERSAILLES", wie schon immer.
(Hatte wohl gerade anhaltend gegähnt als ich das erste mal dran vorbei tuckerte
...)
Mir fällt der Parkplatz vor Dreux ein, der mit der Frittenbude, wo's die
Butterbohnen gibt. Puuuh, noch rund 70 Km. Sei's drum. Hier drehe ich mir bei
Kerzenlicht im Schlafsack noch ne Kippe, als hinter mir ein Auto hält. Motor
aus, Standlicht an. Zur Seitenscheibe raus fällt mein Blick auf zwei Büsche
mit einer kleinen Lücke dazwischen. Einer von den beiden Halunken steigt
aus, verschwindet hinter der einen Hecke, kommt in der Lücke zum Vorschein,
schaut herein und verschwindet sofort wieder als er mich sieht und ich ihn. Sicherheitshalber
hole ich schon mal das ganz große Opinel aus der Schublade, jenes mit dem
ich in früheren Zeit Mammuts erlegte. Bald darauf kommt er wieder, macht
mutig einen großen Schritt zum Fenster, welches weit genug aufgeschoben
ist, daß er meine laute und deutliche Frage "Qu'est-ce que tu veux?!"
laut und deutlich versteht. Das schlägt ihn in die Flucht, und nun hält
er mit seinem Komplizen Kriegsrat. Da ich heute keine Lust mehr verspüre,
Mammuts zu erlegen, will ich das Womo nicht verlassen und mache mir Gedanken,
wie ich trotz durchgehender Sitzbank mit integrierten Kopfstützen ins Führerhaus
komme. Es klappt! Nur Feldo, der sich vorne schon eingeigelt hatte, schaut etwas
verdutzt, als ich für kurze Zeit kopfüber im Fußraum hänge.
Und ab die Post!
Ich weiß nicht, ob es an meiner Müdigkeit liegt, daß mir ständig
die Augen zufallen. Als Wachmacher schiebe ich ne uralte Rock-Cassette rein. Geschwindigkeitsrausch
mit Deep Purple voll Stoff! So habe ich den armen Peugoet noch nie getreten. Hügel
hoch, Hügel runter, Felder, Wälder, Wiesen. Käffer, wo die Bürgersteige
zum Glück noch hochgeklappt sind, weiter, weiter. Gut 50 Km weiter, ein Stück
nach l'Aigle, rollt der Peugoet dann auf einem Parkplatz etwas abseits der Straße
aus. Ein idyllischer Parking, von Blumenwiesen gesäumt. Ich kann alles gut
erkennen, denn es ist kurz vor sieben, und die Sonne scheint.
-------
ETAPPE 3
ab: bei l'Aigle, 26.5./14 h (Km 849)
an: Ile Besnard, 26.5./ 19 h 30 (Km 1.096)
Am frühen Nachmittag geht's weiter. Feldo hat sich die Wampe vollgeschlagen.
Ich habe keinen Appetit, würde lieber noch mal in den Schlafsack kriechen,
aber dann kämen wir heute wohl nicht mehr in die Bretagne. Das anfangs herrliche
Wetter trübt sich zusehends ein und dann folgt ein Wolkenbruch dem anderen
- bis wir um 17 h 30 bei Km 1.036 Pontorson erreichen, den Couessnon überqueren
und: in der Bretagne sind! Urplötzlich reißen die Wolken auf, leuchtendes
Azur, eine kraftvolle Sonne, ein wilder Himmel!
Irgendwie komme ich diesmal auf einer anderen Straße nach Cancale rein und
entdecke so den Picknickplatz, dessen wunderschöner Ausblick auf la Houle
ja schon ins Forum gestellt wurde. Und unterm Holztisch liegen noch immer Malo's
Eierschalen ...
Ich überbringe Sylvian's Grüße an Cancale, und ganz Cancale grüßt
zurück. Die Sonne knallt, der Pulli kann im Auto bleiben, aber kaum bin ich
an Gaby's Pied Cheval und Udo's Surcouff vorbei flaniert, scheucht mich der nächste
Guß unter die Markise eines Souvenirladens.
Von dem Dutzend der größten angebotenen Austern lege ich die Hälfte
zurück, denn hier in dieser kleinen Poissonerie, die sich unscheinbar in
eine Ecke duckt, gibt es auch: Bulots! Sechs Austern, 300 g bulots, der Wein ist
gut gekühlt und die baguette ofenfrisch - jetzt könnte es, einem alten
Ritual gemäß, eigentlich raus auf die Klippen gehen.
Aber irgendwie zieht es diesmal nicht. Es ist nicht, weil ich dann nach einem
tüchtigen Schluck noch fahren müßte; bin zwar in dieser Hinsicht
stets gewissenhaft - nur: alle Jahre wieder verlassen mich diese Skrupel in Cancale.
Auch könnten mich die erneut heraneilenden Wolkenmassen nicht abschrecken
- nein, ich sehne mich einfach nach dem schönen Plätzchen an der Ile
Besnard, danach, von der gestrigen Etappe auszuruhen.
Ortsausgang Cancale: "Vos papiers!" (Solch überflüssige Floskeln
wie "s'il vous plait" oder gar "Bonjour" scheinen nicht zum
Dienstvokabular eines Gendarms zu gehören.) Ob ich was getrunken hätte.
Nein. Auch nicht ein ganz kleines bißchen? Nein, nichts. "Venez!"
- und zum ersten Mal in meinem Leben darf ich in ein Tütchen blasen! Kommt
aber nix bei raus, hab's ihm ja gleich gesagt. Mißmutig stopft er das Ding
in den Müllbeutel und entläßt mich grußlos. -
In den über zweieinhalb zurückliegenden Jahrzehnten meiner Frankreich-Reisen
kann ich mich nur an eine einzige Polizeikontrolle erinnern, die ich über
mich ergehen lassen mußte; und nun derer zweie innerhalb von 24 Stunden
- ist er das jetzt, der starke Staat?
Erstmals an der Pointe du Grouin, wundert's mich, in dieser Ecke eine so kühne
Landspitze zu sehen. Um zu Udo's Höhle zu kraxeln, bin ich zu schlapp, aber
die Aussicht ist grandios!
Und dann erreiche ich auch schon die Ile Besnard. Ihr Ginster blüht noch,
verbreitet aber nicht mehr diesen betörenden Geruch von Kokosraspel, wie
im April letzten Jahres. Es ist Flut und nur noch vereinzelte Wolkenfetzen ziehen
über den Himmel. Die Hunderunde in der Abendsonne schmeckt nach Frühsommer
- und die Austern, die Bulots, die Baguette und der Muscadet: nach Bretagne!
--------
ETAPPE 4
ab: Ile Besnard, 27.5. / 12 h 20 (1.096 Km)
an: K. , 27.5. / 17 h (1.377 Km)
Yooooh, geschlafen wie une marmotte! Gestern abend früh in die Falle, heute
spät raus - so hatte meine Seele Zeit nachzukommen. Jetzt bin ich wieder
komplett, jetzt bin ich erst wirklich in der Bretagne.
Herrliches
Wetter! Sonnenschein und Meeresrauschen! Die anderen Womos von gestern abend sind
weg. Ein Einheimischer begibt sich gerade, mit allerlei Utensilien bewaffnet,
zur pêche à pied und erwidert freundlich meinen Gruß. (Wie
heißt denn Petri Heil auf französisch?) Eigentlich sollte es heute
ja weiter gehen, aber ich fühle mich hier so sauwohl ...
In Shorts und T-shirt geht's barfüßig los zur Hunderunde. Spritziges
Wassertreten in der auflaufenden Gischt. Klatschnaß kommen wir zurück
zum Auto. Nicht vom Wassertreten, es gießt, der ganze Himmel ist grau und
bleiern. Bestes Argument für die Weiterfahrt in den Wilden Westen.
Am späten Nachmittag fällt es mir schwer, in Plouarzel, so kurz vor
meinem Paradieschen, anzuhalten. Aber ich schiebe Kohldampf, und mir geht die
vertraute Fischtheke des hiesigen Super-U schon seit Stunden nicht mehr aus dem
Kopf. Als ich auf den Parkplatz einbiege - großes Grausen! Der ehedem superste
Super-U der Bretagne und überhaupt steht leer. Das Gebäude, dessen Fassaden
flächendeckend mit Motiven des Lebens am Meer bemalt sind - für manche
mag's Kitsch sein, mir gefiel's schon immer - macht einen traurigen Eindruck.
Und daneben ein moderner Moloch, meiner Ansicht nach total überproportioniert
für diese strukturschwache Region - der neue Super-U.
An irgend etwas mußten sie natürlich sparen, aber ausgerechnet an der
Fischtheke? Fast hätte ich sie übersehen. Schmale Auswahl. Keine bulots!
Aber immerhin tourteaux: "Le plus grand, s'il vous plait."
Und dann bin ich da. -
Ach, was habe ich mich all die langen Monate hierher zurück gesehnt!
Von meinem kleinen natürlichen Sonnenbalkon aus sehe ich die anbrandende
Flut sich an der Steilküste brechen, hier und da steigen Fontänen auf.
Lange Wellenkämme schieben sich beiderseits der vorgelagerten Insel vorbei,
um zwischen jener und meinem Fleckchen gegeneinander zu rauschen, ein Stampfen,
ein Brodeln wie kochendes Wasser.
Ë apropos: Der tourteau wartet - und rin damit! Die Zeit seines Abkühlens
nach dem Dampfbad läßt sich prima mit einem Dutzend Austern überbrücken.
Nach der Käseplatte hänge ich dermaßen matt im Polster, daß
es mir schwerfällt zur Hunderunde aufzubrechen. Sie wird heute wohl kürzer
ausfallen als sonst. Doch schon das erste Stück auf dem Trampelpfad oberhalb
der Steilküste weckt die Lebensgeister. Es stürmt kalt und gewaltig.
Welch ein Schauspiel! Erst fast zwei Stunden später kehren wir zurück.
Und nun kommen auch die Möwen, um uns zu begrüßen. Wie schon letztes
Jahr fliegen sie weit draußen über dem Meer gen Norden, um dann über
und an den Klippen entlang wieder südlich zu ziehen. Ein schier endloser
Schwarm kommt vorbei, manche umkreisen meinen Bus. Als ich anfange, sie mit Baguette-Krumen
zu füttern, werden es immer mehr. "Bonjour, schön, daß ihr
alle da seid!" Kalt bläßt`s draußen, im Auto ist es angenehm,
und durch die offene Seitenscheibe schieße ich Brocken um Brocken in den
Abendhimmel.
Nacht. Über dem Horizont steht zwar noch ein rötlicher Schimmer, aber
die Leuchttürme stimmen nun, einer nach dem anderen, in diese Sinfonie ein
- wunderschön.
Am nächsten Morgen erst sollte ich feststellen, daß mein Womo unter
und über weiß gesprenkelt ist.
-------
ETAPPE 5
ab: K., 30.5./ 9 h 35 (Km 1.428)
an: Landrellec, 30.5./ gegen Abend (Km 1.645)
Nachtrag zum 28. + 29. 5.:
An diesen beiden Tagen gab es jeweils nach der Morgenrunde kleine Abstecher ins
Umland, beispielsweise am Dienstag nach le Conquet, wo gerade Markt war, so daß
uns auf dem Rückweg eine putzmuntere Araignée begleitete. Und um die
Mittagszeit kamen wir wieder in unser Paradies. Dann
folgten Strandwanderungen und Klippenkraxelei bis der Magen knurrte und mit stets
exquisiten Meeresleckereien zum Schweigen gebracht wurde. Und danach gings wieder
raus bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Und nun könnte ich mich seitenlang in der Beschreibung dieser Naturschönheiten
und Urgewalten ergehen, aber man muss dieses Schauspiel mit eigenen Sinnen erleben,
da es sich nicht in Worte fassen läßt. Die Wogenkämme waren nicht
mehr ganz so gewaltig, wie ich sie im April letzten Jahres erlebt hatte, aber
viel fehlte nicht. (Die ausgesprochenen "Grandes Marées" ereignen
sich in etwa von Oktober bis April).
Der Wind fauchte fast immer kraftvoll und kalt, so dass es sich als wertvoll heraus
stellte, meine dicke bretonische Wetterjacke eingepackt zu haben - während
ich Flossen, Schnorchel und Taucherbrille hätte getrost zu Hause lassen können
... Ach ja, und das nächtliche Konzert der Leuchttürme, die Ile Molène
wie ein Gluthaufen auf dem Meer, ach ja ...
--------
D'accord: Donnerstag, 30. Mai, kurz nach halb zehn.
Heute soll es per Bummeltour an der Küste entlang wieder östlich gehen.
Erste Station: Château de Trémazan. Hat mich enttäuscht. Kannte
diese "verwunschene Ruine" bisher nur von Fotos, welche das "Verwunschene"
sogar mehr oder minder rüberbrachten. Aber die waren vorher aufgenommen.
- Warum gestattet man einer rund 800-jährigen Burg nicht den Verfall, sondern
zwängt sie stattdessen in ein hässliches Korsett aus Brettern und Stahlseilen?
Ein anderes Château sollte man sich jedoch nicht entgehen lassen. Ich habe
mich in der Bretagne nie sonderlich für Crèpes interessiert, und auch
nicht für Wassertürme. Aber die Kombination von beidem hat's in sich!
Mein Dank also an Joerg für seinen Tipp hinsichtlich des Château d'Eau
in Ploudalmézeau. In 50 m Höhe mit 360-Grad-Rundumblicklick auf die
Côte des Abers eine Galette provençale zu genießen - woooow!!!
Ein Abstecher von Plouescat aus zur Baie de Kernic bringt mich zur "Allée
Couverte de Guinirvit". Für diese schöne Ecke will ich gelegentlich
deutlich mehr an Zeit einplanen als mir heute zur Verfügung steht. Der Dolmen
befindet sich nahe eines Winzhafens, und beide liegen bei Ebbe trocken. Ich möchte
erleben, wenn sich bei einsetzender Flut die Boote aufrichten, während die
Steine untertauchen!
Wie gesagt genüssliche Bummeltour (fast) immer an der Küste entlang
bis ich abends in Landrellec, ein Katzensprung südlich von Trégastel,
ankomme. Und dies in dem Bewusstsein, dass mir nun ein weiterer Höhepunkt
meiner Reise bevorsteht: Le Plateau de Fruits de Mer!
Das Restaurant mit der großen rustikalen Holzterrasse liegt ideal. Kaum
hundert Schritte von den sanft plätschernden Wellen entfernt, und auf halbem
Wege der kleine, stille muscadet&calva-geeignete Parkplatz. Bei Meerblick,
Abendsonne, wolkenfreiem Himmel und lauer, angenehmer Brise nehme ich Platz. Die
hübsche, freundliche Kellnerin kommt. Danke, aber ich brauch' keine Karte,
ich weiß schon, was ich esse. Nun, das Restaurant würde erst in einer
halben Stunde öffnen, ich könnte aber schon etwas zu trinken bestellen
und die Karte würde sie auch mal da lassen. Als der eisgekühlte Muscadet
vor mir entkorkt wird, werfe ich einen geflissentlichen Blick auf die Karte ...
und hier kommt die bereits versprochene, weitere Hiobsbotschaft: (Einfachste Version
des) Plateau de Fruits de Mer: 24 Euro (!) !
"Vous-avez choisi, Monsieur?"
Trotz des Kloßes in meinem Hals bringe ich ein "Non, pas encore"
heraus.
Als Selbstversorger muss ich in der Bretagne zwar niemals darben, aber dennoch
zählt, je nach Dauer der Tour, immer mindestens ein Plateau de Fruits de
Mer zu den Highlights. In allen Jahren hatte ich dafür berechtigterweise
30 Mark veranschlagt, wobei die Extras natürlich extra gingen. Und nun knapp
50 ?!
Letztlich haben die "Moules au lard et à la crème" vorzüglich
gemundet und reichlich gesättigt - und dies zu einem Preis, der so unerheblich
war, dass ich ihn vergessen habe.
Als digéstif gab's keinen Calva auf der Holzterrasse, sondern einen Chouchen
im Womo zur Musik von Sylvian und seinen Mannen.
Ein schöner Tag zu Ende geht.
(Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag habe ich an dem ein oder anderen Restaurant
zwecks Preisvergleich angehalten - in keinem hätte ich den Plateau de Fruits
de Mer billiger gekriegt als in jenem von Landrellec ...)
--------
ETAPPE 6, Teil 1
ab: Landrellec, 31.5./ 11 h 30 (Km 1.645)
an: bei Tréguier/ irgendwann nachmittags (bei soundsovielen Km)
Durch Trégastel nach Ploumanac'h, wo mir auf den Felsen in der Nähe
von Didi's Schloss die selben Touristen über den Weg liefen, wie vor einem
Jahr in Rothenburg ob der Tauber. Feldo, der sich seinen eigenen Rückweg
zum Womo suchte, hatte sich dabei wohl etwas verlaufen, und so gab es hier noch
eine kleine Zwangspause.
Dank Gaby's Aufmunterung fahre ich dann nach Caouennec, zur Transportfirma. Mit
dieser hatte ich während der letzten Monate eine bescheidene eMail-Korrespondenz,
erhielt allerdings keine Antwort, als ich vorschlug, bei meinem bevorstehenden
Bretagne-Urlaub mal vorbeizuschauen. Aufgrund Gaby's "Du hast nichts zu verlieren"
springe ich in die letzten noch sauberen Klamotten und - ich glaube, das gab's
in noch keinem Urlaub - rasiere mich.
"Bonjour, Madame, mon nom est Guntheeer ...", und schon waren wir mittendrin
in einem freundlichen Gespräch. Sie würden sich gerade vergrößern,
bauten eine Halle in der Zone d'Activitées, Verzögerungen beim Bau,
wie das halt so sei ... Wenn das Ding steht, brauchen sie auf jeden Fall zusätzliche
Fahrer, um die Kapazitäten auszulasten - aber wann das so weit sein wird
... ? ...
Sie nimmt einen Stapel, zieht daraus meine eMails hervor: "Sehen Sie, hier
ist Ihre Bewerbung, ich lege sie obenauf."
So ganz en passant zerstreut sie zwei meiner Zweifel: Den Hund mit auf Tour zu
nehmen, sei doch überhaupt kein Problem, und - wo ich denn eigentlich so
gut französisch gelernt hätte.
Sie geleitet mich zum Tor, welches ich mit stolzgeschwellter Brust durchschreite.
Als ich meinen camion auf dieser verdammt engen Gasse am Ortsrand mit viel Gekurbel
wende, winkt sie mir lächelnd einen Abschiedsgruß zu und wird noch
Augen- und Ohrenzeugin davon, dass ich das Heck in den Wegesrain ramme.
On verra. -
Der Grund, weshalb ich so scharf auf ausgerechnet diesen Job bin, liegt darin,
dass ich ganz in der Nähe wohnen könnte - und da fahre ich jetzt hin.
(Man verzeihe mir im Folgenden das Verwenden von geänderten Namen.)
Adam und Eva hatte ich durch Vermittlung einer provençalischen Freundin
"kennen"gelernt. Bisher, seit etwa einem halben Jahr, gab's zwischen
uns lediglich eMail-Austausch. Derart waren sie auch über mein Kommen informiert.
Eva, mit der kleinen Maia (18 Monate) auf dem Arm und Laury (3 Jahre) an der freien
Hand, empfängt mich neugierig und lächelnd in diesem kleinen Weiler
bei Tréguier: "Bienvenue!" Und ich spüre, ich bin willkommen,
und nicht nur ein Freundesfreund, für den man mal eben einen Kaffee kocht.
Dennoch kocht sie Kaffee, und während wir ihn schlürfen, zeigt sie mir
die Fotos von der Entstehung ihres Öko-Hauses. Erst sieht man nur ein Gestell
aus Holzbalken, das Fachwerk, welches die endgültige Form vorgibt. Dann wurden
die Hohlräume mit einer Unmenge an Strohballen gefüllt. Zum Schluss
wurde alles dick und grob verputzt, wobei die Balken teilweise offen blieben.
Das Ergebnis steht vor mir: Eine organische Einheit zum Reinkuscheln, auf die
le Corbusier neidisch gewesen wäre. Ich klopfe gegen die ca. 80 cm starken
Wände und erwarte ein dumpfes, hohles Geräusch - issenich! - dieses
massive Bauwerk übersteht die nächsten 800 Jahre ohne Korsett!
Und es wurde von nur einem Mann in zwei Jahren unermüdlicher Arbeit errichtet.
Da kommt er: Adam!
----------------
ETAPPE 6, Teil 2
ab: bei Tréguier/ irgendwann abends (bei soundsovielen Km)
an: Pointe de l'Arcouest/ kurz nach 22 h (1.745 Km)
Adam holpert mit dem Traktor auf das Grundstück, grinst breit und winkt.
Den ganzen Tag hat er auf dem Feld eines Bauern gearbeitet, auf dessen Weide er
seine Pferde bisweilen grasen lässt. Eine Hand wäscht die andere. Seine
beiden Pferde ziehen eine Kalesche, mit der er im Sommer Touristen spazieren fährt.
Start ist meistens in Port-Blanc, eine feste Tour gibt es nicht, Strecke und Dauer
bespricht er jeweils mit seinen Fahrgästen. In der Saison hat er gut zu tun,
während dem Rest des Jahres spannt er seine Rosse zu Umzügen und Festen
an, und vor Weihnachten kutschiert er Père Noël durch die Weiler des
Trégor.
Während er mit seiner Frau ein paar Vorkehrungen für den nächsten
Tag zu besprechen hat, lehne ich mich im Stuhl zurück und habe nun erstmals
Gelegenheit diese Umgebung auf mich wirken zu lassen. -
Diese kleine Ansiedlung zählt sieben oder acht Anwesen, jenes von Adam und
Eva dürfte knapp 2000 qm groß sein. Jede Parzelle ist, statt eines
Zaunes, mit einer lebendigen, wild wuchernden Hecke umgeben, aus welcher hundertschnäbliges
Vogelgezwitscher dringt - ansonsten: Stille. Ab und zu durchkreuzt eine Möwe
den blauen Himmel und lässt sich auf einem nahen Acker nieder. Darf ich schon
wieder von einem Paradies reden? Ich denke schon, zumal Adam und Eva hier leben.
Und dafür, dass ihnen ein langes Glück beschieden sein wird, spricht
schon die Tatsache, dass es hier weit und breit keinen Apfelbaum gibt.
Adam und Eva haben die Hausnummer 7. Da ich bei meiner Ankunft an keinem Haus
oder Grundstück irgendein Nummernschild entdecken konnte, landete ich zunächst
... ja, wo landete ich da? Es war ein Konglomerat aus Schuppen (einem ehemaligen
Sägewerk?), welches zugewuchert und Efeu-umrankt seinen Dornröschenschlaf
schlief. Ein Freak mit Pferdeschwanz und einer längst verloschenen Kippe
zwischen den Lippen kratzt sich fragend das borstige Kinn:
"Numéro sept? ..." .
"Adam et Eve?"
"Aaah, Adam et Eve! Just à côté!"
Hier kennt man sich, Hausnummern? - pah!
Loic, einem jovialen Typ mit wildem Lockenkopf werde ich als Freund von Adam und
Eva vorgestellt: "Aaah, bonjour, ich komme nachher gleich mal rüber!"
Adam will sich frisch machen und Laury mit ihrem Dreirad die Welt erkunden. Eva,
die Pampers-gepolsterte Maia und ich eilen ihr im Sauseschritt hinterher. Alles
unter Kontrolle, aber sie gibt einen mächtigen Zahn vor, als wir die rund
200 Meter auf der leicht abschüssigen Straße zurücklegen - runter
zum Fluss.
Der stark mäandernde Jaudy hat von hier aus sicher noch ca, 20 Km vor sich
bis er ins Meer mündet (Luftlinie sind's etwas mehr als die Hälfte).
Man atmet hier Landluft. Nur die weißen Vögel auf den Äckern erinnern
in dieser ausgesprochen ländlichen Gegend noch an die Nähe des Meeres.
Und die Fischerboote am Ufer des Jaudy! Kann's kaum fassen. Es ist Ebbe, und die
Kutter liegen im Schlick, durch den sich etwa vier Meter tiefer der Jaudy seinen
Weg bahnt. Niemals hätte ich hier eine derart starke Gezeitenauswirkung erwartet,
deren Ende, wenn man dem weiteren Flusslauf ins Landesinnere mit den Augen folgt,
nicht abzusehen ist. Am jenseitigen Ufer: Dschungel. Es grätschen da zwar
ein paar gackernde Hühner herum, aber nirgends finden sich auch nur die Spuren
irgendeiner Ansiedlung.
Eva verwöhnt uns mit einem köstlichen Menü, welches so reichlich
ausfällt, dass ich bei der Käseplatte leider passen muss. Sie müssten
sich nun für zehn Minuten entschuldigen, weil sie die Kinder zu Bett brächten,
aber ich sollte mich fühlen, wie zu Hause - was ich ja eh schon tat. Schweren
Herzens muss ich die Einladung zum Übernachten und zum gemeinsamen Frühstück
ablehnen, aber dass ich meine letzte Nacht dieses Bretagne-Urlaub gerne an der
Küste zubringen möchte, können sie sehr gut verstehen.
Als ich lostuckere, möchte ich eigentlich gleich wieder umdrehen. Nein, jetzt
fahre ich ans Meer, und zu Adam und Eva und Laury und Maia kehre ich bei nächster
Gelegenheit zurück: Hier will ich zukünftig leben (denn das Angebot
besteht ja) - und mein Arbeitgeber in spe soll sich gefälligst danach richten!
Meinen Plan, zur Ile Besnard zu fahren, gebe ich bald auf. Der Tag war so voller
Eindrücke, dass ich möglichst bald einen Platz mit Meerblick ansteuern
will, um alles zu verdauen.
Als ich Lézardrieux passiere, fällt mir der Arikel in Le Télégramme
vom gestrigen Tage ein. Georges Brassens, dieser sperrige, anarchistische Barde
aus Sête, dessen mediterrane Prägung sich in seinem gesamten Oeuvre
niederschlägt - hatte sich auf seine letzten Tage in die Bretagne verliebt!
Er kaufte sich in Lézardrieux ein Haus. Das will noch nichts heißen,
denn Adam erzählte mir, wie der Häuserkauf durch die "Reichen"
in bretonischen Küstenorten eben diese Orte zu Geisterstädten machen.
Nein, Georges Brassens war, wie immer, anders. Er begann, die bretonische Sprache
zu lernen. -
Hinter den unzähligen Klippen und Eilanden, die der Pointe de l'Arcouest
vorgelagert sind, plumpst eine fette, glutrote Sonne ins Meer. Feldo schnarcht
schon, und ich bin bereit für ein Duett.
------------
ETAPPE 7 und 8
ab: Pointe de l'Arcouest/ 1.6. / 9 h 05 (1.745 Km)
an: Champaubert/ 1.6. / kurz vor Mitternacht (2.380 Km)
ab: Champaubert/ 2.6. / 11 h 27 (2.380 Km)
an: DA-Eberstadt/ 2.6. / 17 h 45 ( ca. 2.800 Km)
(Die letzten beiden Fahr-Etappen fasse ich zu einer zusammen, da sie mit der Bretagne
ja nur noch wenig zu tun haben und somit ohne besondere Vorkommnisse verliefen).
In St, Brieuc gibt es nur einen einzigen Briefkasten - und ich habe ihn gefunden!
Auf meiner Suche lerne ich den gesamten Innenstadtbereich ausgiebig kennen. In
einem CD-Laden erhasche ich zwei mit jeweils 9 Euro offensichtlich falsch ausgepreiste
Silberlinge des "Bretonen des Jahres 2001": Yann Tiersen! * (Auch die
Kassierin stutzt, tippt aber brav und achselzuckend die jeweils 9 Euro.) Außerdem
Servat's "Ne touche pas à la Blanche Hermine" zum regulären
Preis. Drei geile Scheiben!
In der groß angelegten Fußgängerzone gibt es eine groß
angelegte Poissonerie mit einem groß angelegten Berg Bulots zu 8 Euro 85
das Kilo, wovor eine groß angelegte Schlange steht. Da ich St. Brieuc-City
ja mittlerweile wie meine Westentasche kenne, weiß ich, dass es gerade um
die Ecke, etwas abseits vom Rummel, eine weitere, kleinere Poissonerie gibt, wo
ich denn auch für ein Pfund ordentlich große Bulots 1 Euro 50 bezahle.
Paris, Périphérique, Stau. Vor mir stinkt ein Rolls Royce aus dem
Mittelalter hinter sich hin. Englisches Kennzeichen. Könnte der im Fond rumzappelnde
Freak nicht Django Edwards sein?
Der Nürburgring ist ein Verkehrskindergarten im Vergleich zum Périphérique.
Aber haut's da einem den Seitenspiegel ab, stürzt diese Metropole ins Chaos.
Und das für Stunden.
Kurz vor Mitternacht. An meinem geliebten Stammplatz bei den Seen südlich
von Champaubert. Jetzt aber ran an die Bulots!
Auf meiner Weiterfahrt am nächsten Tag kaufe ich auf einem Flohmarkt - irgendwo
zwischen Champaubert und Grenze - noch eine Manau-CD. Bei meiner nächsten
Tour werde ich sie auf einem Flohmarkt - irgendwo zwischen Grenze und Champaubert
- wieder verkaufen.-
Während all meiner letzten Rückfahrten aus der Bretagne
- wenn ich wieder "heim" musste - fühlte ich immer so eine tiefe
Melancholie. Nicht so dieses Mal: Ich fühlte ganz stark dieses "À
bientôt"!
zum
Fotoalbum hier klicken
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
© 2002 bretagneportal.com
|
|
|