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Ferienhäuser und Wohnungen in der Bretagne

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Ein Tag auf der Ile d'Ouessant!
 
       
   
       
 
 
       
 
Am 20.06.2001 auf der Ile d'Ouessant.

Ich war zwar vorher schon seit mehr als 20 Jahren regelmäßig mindestens einmal im Jahr in der Bretagne, aber: zu diesem Datum zum ersten Mal auf der Ile d'Ouessant … und das in den Flitterwochen.
Meine Frau hatte sich im Laufe der vorigen Bretagnebesuche als wahre Leuchtturmliebhaberin- und expertin entwickelt und durch genaue Recherche herausbekommen: "auf Quessant gibt es ein paar Stück von diesen Dingern … da müssen wir hin" Gesagt, getan: in der Zeitung nach dem Wetterbericht gespäht (gute Aussicht), am 19.06. gleich nach Camaret zum Ticket kaufen und abends den Wecker gestellt. Was würde uns wohl erwarten?

Natürlich waren wir vor dem Wecker wach … und natürlich, aus lauter Angst zu spät zu kommen, waren wir die Ersten an der Mole in Camaret. So warteten wir auf unsere Fähre und betrachteten uns Camaret am Morgen. Hat was. Die Mole füllte sich so langsam … die Fähre kam und es ging los, hinaus auf's Meer.

St. Mathieu vom Meer betrachtet. - Klicken Sie auf das Bild, um das Fotoalbum zu öffnen.Auf unserer Route lag Le Conquet, doch zuvor kamen wir am St. Mathieu vorbei, den wir aus dieser Perspektive noch nicht gesehen hatten. Ich weiß jetzt nicht mehr, wie lange die Fahrt dauerte, aber es war prima. Schlußendlich waren wir auf der Ile d'Ouessant … und weiterhin gespannt, was uns hier erwarten würde. Der malerische Hafen sah schon mal sehr vielversprechend aus.
Um noch ein bißchen mehr von der Insel zu sehen mußten wir uns um ein Fahrzeug kümmern … und wer schon mal auf der Ile d'Ouessant war, der weis: per Fahrrad. Wir mieteten uns also einen Drahtesel, wobei sich meine Auswahl als ziemlich daneben erwies … ich habe daraus gelernt.
Auf jeden Fall ging es erst mal (für uns) bergauf … hechel hechel … aber wir waren eisern. Na ja, nicht am Stück … denn wir hielten zwischendurch immer mal wieder an und zu bewundern, was wir sahen. Ich liebe Hortensien … und hier gab's diese Blumen und Hülle und Fülle. Je weiter wir kamen und je mehr Häuser wir sahen stellte sich uns die Frage: wer oder was legt solche Eier, wie wir sie an fast jeder gemauerten Umzäunung sahen? Nun, die Antwort bekamen wir später am Tag … ein paar km weiter westlich.
Plötzlich und bei heiterem Himmel waren wir in Lampaul, der "Hauptstadt" der Insel. Wenn man die Größe der Insel (7 x 3 km) in Relation mit Lampaul selbst setzt, dann ist es wirklich eine Stadt ... und es ist eine schöne Stadt. Trotz der Touri-Fähre war es ruhig, aber nicht langweilig. Im hiesigen (nicht riesigen) Supermarkt tankten wir Wasser, dann liefen wir etwas durch die Gassen. Souvenierläden, eine Kneipe, Bäcker, die obligatorische Kirche im typisch bretonischen Stil und irgendwie merkte man: Lampaul ist nicht nur die Hauptstadt, es ist auch das Zentrum der Insel. Hier kreuzt sich alles in drei Richtungen: woher man kam (Hafen), nach Nordwest (Créac'h) und nach Südwest (Pont de Porz Doun). Wir radelten erstmal Richtung Creac'h!!!

Und wieder kamen wir an einer Blütenpracht vorbei, wie man sie selten zu sehen bekommt. Andererseits: mit dem Fahrrad bekommt man eben mehr mit ... und wir stiegen auch öfter ab um das so richtig zu genießen. (Hähä;-) ... ich begann zu überlegen, ob ich vielleicht nicht doch zu wenig Filme mitgenommen hatte.Wer oder was legt solche Eier? - Klicken Sie auf das Bild, um das Fotoalbum zu öffnen.
Da endlich sahen wir ihn, den Phare de Créac'h ... den Leuchtturm im schwarz/weißen Sträflingsgewand, den Grenadier. Gleich einer Kompaßnadel wies er uns den weiteren Weg zu sich hin ... und wir traten in die Pedale.... und dann standen wir vor ihm. Wow! Wir waren beeindruckt. Er zeigte sich aber auch von seiner besten Seite, im besten Licht. Einfach gigantisch!!! Wie wir aus dem Reiseführer wußten und was wir beim umrunden des Leuchtturms mit eigenen Augen sahen: es gibt ein Museum am Turm. Ein Leuchtturmmuseum. Klar, das wir da sofort rein mußten.
Als sich unsere Augen nach dem Betreten so langsam an das schummerige Licht im Inneren gewöhnt hatten sahen wir die Geschichte des Leuchtturms, viele historische Gegenstände, nautische Lampen, Scheinwerfer, Dokumente und ... das Herzstück eines Leuchtturms: die Linse. Dies alles in mehrfacher Ausführung; von alter Funzel bis zu modernem Schliff mit Mordsleistung. Genial, immer wieder gerne. Obwohl: photographieren verboten ;-)
Beeindruckend, dieses Museum. Schon alleine deswegen waren wir zu diesem Zeitpunkt (und jetzt immer noch) von unserem Tagesausflug überzeugt. Als wir dann vom Phare in westlicher Richtung an's Meer weiterzogen ... wir mußten uns einfach immer wieder umdrehen ... aber er war immer noch da ;-)

Und als wir geradeaus schauten, da sahen wir schon den nächsten Leuchtturm, den Phare Nividic. Mal abgesehen von dieser Leuchtturmdichte ist dieser Küstenabschnitt von überirdischer Schönheit. Ich kannte ja schon so manchen wundervollen Fleck in der Bretagne ... nun, diese meine Schatzkarte hatte ab diesem Datum ein Kreuz mehr. Die Felsen, das Meer, das Licht, die Farben ... das alles gab der Szenerie etwas unvergleichliches. Wir beglückwünschten uns zu dem Entschluß, die Insel besucht zu haben. Gleichzeitig gaben wir uns das Versprechen: wir kommen wieder. Aber noch waren wir ja da! Obwohl: wir mußten uns von diesem Fleck regelrecht losreißen. Leider, ein Tag ist halt eben nun mal zeitlich begrenzt. Weiter ging es in südlicher Richtung ....

... und bevor wir es uns versahen waren wir schon wieder woanders ... und hier lüftete sich dann auch teilweise ein Rätsel: die Ländlich, bunt und einfach schön. - Klicken Sie auf das Bild, um das Fotoalbum zu öffnen.Eier auf den Mauern der Umzäunungen an vielen der Häuser mußten von diesem Strand stammen. Wir tauften ihn: Eierstrand.
Wer sie allerdings (hin)gelegt hat (hier hin) das blieb nach wie vor ein Geheimnis ;-) Hier noch ein ganz Kleines. Wenn es mal groß ist, darf es vielleicht auch auf eine dieser hübschen Mauern ... obwohl es sich hier in freier Wildbahn bestimmt am wohlsten fühlt. Um es nicht weiter zu stören waren wir ganz leise und verzogen uns. Aber wir werden das Kleine bestimmt wieder besuchen ;-) Weiter ging's ...

Das Meer ist allgegenwärtig. Meistens konnte man es sehen ... und auf der anderen Straßenseite fing sich der Blick immer wieder an diesen urigen Steinmauern (diese noch ohne Ei) mit diesen kleinen Türen ... Irgendwie kitschig, diese Postkartenmotive ... aber ich mag es :-)
Normalerweise lassen mich Rosen eher kalt ... aber in dieser Umgebung, vor kargem Hintergrund, wirkten die Königinnen im Blumenreich gar nicht so arrogant überzogen, wie sonst immer hochstilisiert. Nein, sie paßten absolut, auch oder gerade wegen dieser eher schlichten Umgebung. Und vielleicht auch gerade wegen der Umgebung ... und einmal war es wirklich schwer zu unterscheiden zwischen Original ... und Fälschung ;-) Aber nicht zu vergessen: überall Hortensien. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, das Hortensien meine Lieblingsblumen sind? ;-)

Um zu unserem nächsten Leuchtturm zu gelangen mußten wir zurück nach Lampaul und von dort in südlicher Richtung zum Ponte de Porz Doun. Es war ein Weg retour ... aber absolut nicht langweilig: der Blick immer zwischen Meer und Land. Und das Auge sehr oft am Sucher. Immer wieder schmiegten sich kleine Ortschaften und Häuser in die hügelige Insel. Und, sehr zu meiner Freude, vor ziemlich jedem Haus stand (man kann schon sagen "wucherte") mindestens eine Hortensienhecke in den schönsten Farben. ... hatte ich eigentlich schon erwähnt, das ich Hortensien sehr, sehr mag?
Wieder in Lampaul. Scheint, als wären wir seeehr lange weg gewesen ... die Kirche sieht so aus, als ob sie seit unserem letzen Besuch (vormittags) ziemlich zugewachsen ist. (Fotos sind ja so was von verlogen!!! ;-) Wie schon erwähnt: Lampaul ist das Zentrum der Insel ... von dort aus gehen gleich einem Triskell drei Straßen nach links, rechts und zurück. Nun könnte man meinen, es sei dort unmöglich, sich zu verfahren? Dann frage ich mich, wieso wir auf einmal vor der hiesigen Mülldeponie standen! Na ja ... wir mögen Möwengekreisch ... ;-) Zum Glück war es dann aber doch nicht schwer den richtigen Weg zu finden.

Die letzte Etappe des Tages an die entfernteste Ecke der Insel, den Pont de Porz Doun. Wieder tat sich uns eine Landschaft auf, welche einem Fantasyabenteuer zur Ehre gereicht hätte. Auch konnten wir hier den dritten Leuchtturm des Tages ... mit Blick auf den Phare Jument ... man kann den Blick einfach nicht abwenden ,-). - Klicken Sie auf das Bild, um das Fotoalbum zu öffnen.bewundern, den Phare Jument. Dieser steht ein bißchen weiter draußen als der Nividic ... und es machte einen schaudernden Spaß uns vorzustellen, dort bei "schwerem Wetter" stationiert zu sein. Ich finde diesen Gedanken im Moment sehr reizvoll ... bin mir aber sicher: ich hätte absolut die Hosen voll ;-) Doch wie schon gesagt: es war wunderbares Wetter, die Sonne schien ... eine geeignete Situation um mutig zu sein.

Tja ... und ratz fatz war es schon so weit: der Tag auf der Insel ging dem Ende entgegen, wir mußten zum Hafen zurück. Wieder kamen wir vorbei an diesen faszinierenden Gärten, den blühenden Feldern, den der Landschaft und Witterung abgepaßten Häuser. Durch die weitläufig autofreie Insel war das Empfinden viel intensiver ... und "klick" ich ertappte mich schon wieder: plötzlich gefielen mir die Rosen. Man ist auf einer Insel, aber man weis wo man ist ... wo die Insel ist. Breizh.

Und so schloß sich der Kreis. Wir waren wieder im Hafen angelangt, dort wo unser Besuch auf der Ile d'Ouessant begann und von wo wir die Insel wieder verlassen sollten. Aber, und das ist ein Versprechen:
Kenavo, Ile de Ouessant.
Kenavo ar wechall.



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© 2005 Text und Bilder von H&M Koch
 
       
   
 
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